„Krankheiten, vor allem die langwierigen, sind Lehrjahre der Lebenskunst“
Novalis
Die medizinischen Auswirkungen einer professionellen Kunsttherapie sind leider noch weitgehend unbekannt. Sie wird heute noch vorwiegend klinisch eingesetzt, zunehmend jedoch auch im medizinisch-ambulanten Bereich.
Nur wenige Ergotherapeuten verfügen über die Zusatzqualifikationen für die Kunsttherapie, die sich von den üblichen gestaltenden Therapien stark unterscheidet. Die Integrale Kunsttherapie ist nicht diagnosebezogen. Man setzt sie beim Menschen ein, der sich, aus welchen medizinischen oder psycho-physiologischen Gründen auch immer, definitiv in einer Krisen-Situation befindet.
• Das Selbstwertempfinden des Patienten ist durch eine Erkrankung oder Krise
erheblich herabgesetzt
• Die Situation des Patienten benötigt neue Perspektiven
• Der Arzt möchte zunächst keine Medikamente einsetzen.
• Die bereits eingesetzte Psychotherapie hat ihn bereits an den Punkt klarerer
Selbstreflektion gebracht, sollte aber nun durch schöpferisch-tätige Neuinhalte
ergänzt oder ersetzt werden.
• Der Patient ist physisch und psychisch durch eine Erkrankung irreparabel
eingeschränkt und benötigt einen Therapeuten, der ihn zu einem größerem
Spektrum in seiner jetzigen Lebenslage verhilft.
• Der Patient ist traumatisiert, leidet unter neurotischem Zwangsverhalten, ist sozial
beeinträchtigt und benötigt stärkende schöpferische Mittel, die ihm aus den
bisherigen Lebensinhalten in eine neue Richtung verhelfen.
• Der Patient benötigt eine Vertrauensperson, die ihm hilft, am kulturellen Leben
wieder teilzunehmen.
• Ein Patient war Künstler und kann seiner bisherigen künstlerischen Laufbahn nicht
mehr folgen und sucht nach alternativer künstlerischer Tätigkeit.
• Gegenindikation: Der Patient ist zu fixiert, nachweislich unveränderbar, kognitiv zu
stark reduziert oder im Endstadium seiner Erkrankung. (Therapie ist nicht Hospiz)